Bis ich mit dem Aufbau meines Rades fertig werde, fliege ich aus dem Ankunftsbereich des kleinen Kilimanjaro International Airports, im Nirgendwo zwischen Arusha und Moshi gelegen, auch schon heraus. Man will offenbar schließen und bis ich meine Gewebeplane zusammengefaltet habe und gerade noch anfangen will, Luft ins Vorderrad zu drücken, wird es den Leuten hier wohl doch zu viel. Okay, Luft pumpen kann ich auch draußen. Dann schnell Hände waschen und noch die Wasserflasche am Wasserhahn füllen, Micropur-Tablette rein und los. Doch nein, so schnell geht es dann auch nicht, jetzt wo die hier Beschäftigten Zeit haben sich neugierig mit mir zu unterhalten.
Aber irgendwann bin ich draußen auf der Straße in Richtung Arusha Highway. Sechs schnurgerade Kilometer durch eine recht grüne Landschaft, viel grüner jedenfalls als erwartet. Landwirtschaft wird hier im kleinen Stil betrieben. Am Straßenrand wirbelt eine gemischte Herde aus Ziegen und Rindern Staub auf.
Der Kilimanjaro ist in der Ferne nur als eine fast den ganzen Horizont einnehmende und von einer dichten Wolkendecke nach oben begrenzte Wand zu erahnen. Die Anbauflächen verlaufen sich quasi im Dunst in dessen Richtung. Der Arusha Highway verläuft parallel zum Fuß des gewaltigen Vulkans, dessen schwarze Spitze
beim Landeanflug vorhin oberhalb der Wolkendecke einige Zeit zu sehen war.
Die Straße verläuft dann nicht gerade flach am Sockel des Berges entlang. Die Gegend ist wellig, wenn auch insgesamt leicht abschüssig. An einer Tankstelle kaufe ich Wasser, in einem Dorf an der Straße einige kleine Bananen. Nach der langen Flugreise ist mein Energiebedarf erst einmal groß und bis zur Dunkelheit will ich meine Unterkunft am Rande von Moshi ja auch noch finden. Viel Zeit für die rund 40 km bis dorthin habe ich nicht..